Ablauf
Idealerweise beginnt eine Peak Experience mit einer Vorbereitungsphase und endet mit einer Integrationsphase. Während der Vorbereitungsphase wird die persönlichen Situation diskutiert und etwaige Risikofaktoren angesprochen. Auch die eigene Motivation wird nochmals genauer beleuchtet, was für sich allein schon Vieles in Gang setzen kann. Nach der Peak Experience geht es um die Nachbesprechung und Integration der Erlebnisse.
Tatsächlich suchen viele Menschen erst nach der Peak Experience Unterstützung für die Integration. Auch das ist möglich. (Manchmal ergibt sich im Nachgang einer Peak Experience der Wunsch nach Psychotherapie. Sie ist nicht Teil der Integration sondern ein stellt einen eigenen Prozess dar.) Die folgende Grafik beschreibt die Phasen mit ihren jeweiligen Unterpunkten.
Vorbereitung
Zur Orientierung und Konkretisierung Ihres Anliegens. Was ist Ihr Wunsch bzw. die Problemstellung? Was erhoffen Sie sich von der Erfahrung? Welche Möglichkeiten und Risiken gilt es zu berücksichtigen? Hier ist Zeit Ihre Fragen zu beantworten.
Im Vorfeld wird eine umfassende Anamnese und Diskussion Ihrer konkreten Lebenssituation durchgeführt. Es werden Strukturen vorbereitet, die im Zuge der Integration gebraucht werden. Für die Vorbereitungsphase empfehlen sich zumindest zwei bis drei Einheiten.
Peak Experience
Peak Experiences unterscheiden sich in (A) Substanzgebundene und (B) Substanz-ungebundene Ansätze.
A. Substanzgebunden
Klassische Psychedelika können in entsprechenden Dosen relativ zuverlässig Peak Experiences erzeugen. Zu den klassischen Psychedelika gehören Psilocybin, LSD, Meskalin oder DMT (z.B. in Form von Ayahuasca oder Bufo Alvarius). Ebenso trifft dies auf verwandte psychoaktive Substanzen wie MDMA oder Ketamin zu. Solche Substanzen werden häufig auf Retreats, Festivals und Parties konsumiert. Die rechtliche Situation ist in diesen Fällen oft zweifelhaft. Vereinzelt gibt es aber auch rechtlich abgesichterte Rahmenbedingungen innerhalb derer legal solche Erfahrungen gemacht werden können. Mehr zu Peak Experiences durch psychedelische Substanzen.
B. SubstanzUNgebunden
Peak Experiences können während Meditationsübungen bzw. in tiefen Flow Zuständen spontan auftreten, oder auch im Zuge von extremen Erfahrungen wie einem Herzinfarkt oder Nahtoderfahrungen. Darüber hinaus gibt es spezielle Atemtechniken, die relativ zielgerichtet Peak Experiences hervorbringen können.
Integration
Hier geht es im ersten Schritt um die Interpretation der Erfahrung. Gerade psychedelische Erfahrungen präsentieren sich als reiche Fülle von Eindrücken, aus denen die wesentlichen Erkenntnisse erst herausgefiltert werden müssen. Im zweiten Schritt wird der Transfer der gewonnenen Erkenntnissen in den Alltag bearbeitet. Oft fallen Menschen nach dem Afterglow ihrer Peak Experience wieder in ihre alten Denk- und Verhaltensmuster zurück. Damit das nicht passiert, braucht es konkrete Schritte.
Peak Experience können tiefsitzende, negative Denk- oder Verhaltensmuster ans Tageslicht bringen. Solche Self-limiting Beliefs halten Menschen davon ab ihr volles Potenzial auszuleben. Gerade bei sehr hartnäckigen Mustern kann Psychotherapie dabei helfen, sich zu befreien.
"After the ecstasy,
the laundry"
Jack Kornfield
Warum Integration?
Es ist verführerisch, die bleibende Kraft dieser dramatischen Erfahrungen zu überschätzen. Die Peak Experience kann wertvolle Erkenntnisse liefern, letztendlich geht es aber um die Umsetzung in die Tat.
Fehlende oder ungenügende Integration kann Phänomene wie Spiritual Bypassing oder die Entwicklung einer psychologischen Abhängigkeit begünstigen.
Häufige Risiken von fehlender Integration
Verblassen
Nach dem Afterglow verblasst die Erinnerung. Es erscheint, als ob die Peak Experience keinen bleibenden Unterschied im Leben gemacht hätte. Häufig begleitet von Enttäuschung und/oder Selbstzweifel.
Spiritual Bypassing
Spirituelle Erkenntnisse werden (unbewusst) als Strategie zur Vermeidung von Problemen eingesetzt. Bemühung ausschließlich positive Breakthroughs zu kreieren. Oft ein Resultat von fehlender Schattenarbeit.
Ego Inflation
Das Ego versucht der Grandiosität der Peak Experience anzuhaften. Kommt extrem häufig vor und vergeht meist ganz natürlich nach dem Afterglow. Gegenbeispiel: Entfremdung von Freunden und Familie, Selbsternannte Gurus, Neo-Schamanismus
Dependenz
Obwohl das Suchtpotenzial von klassischen Psychedelika klein ist, kann sich eine psychische Abhängigkeit entwickeln. Entspringt häufig einer unendlichen Faszination mit dem Psychedelic-State-of-Mind. Häufig ein Versuch dem Alltag zu entkommen.
Überblick
Psychedelische Substanzen
Spätestens seit dem New York Times Bestseller “How to Change your Mind” von Michael Pollan, sind psychedelische Substanzen zur Bewusstseinserweiterung und Persönlichkeitsentwicklung in aller Munde.
In den folgenden Artikeln auf meinem Science Blog gebe ich eine Überblick über die wichtigsten Aspekte:


Medical Benefits of Psychedelic Drugs
Ecstasy, LSD, magic mushrooms and ketamine were found to be extraordinarily effective in treating mental illnesses such as depression, anxiety or PTSD. An overview.
The Psychedelic Experience
How does it feel taking MDMA, LSD, psilocybin or ketamine? A quantitative model of altered states of consciousness compares the unique signature effects of each drug.
Psychedelic Drugs and the Serotonergic System
The neurotransmitter serotonin is key to understanding how antidepressants and psychedelic drugs work. Check out the infographics to learn how the serotonergic system functions and how drugs like SSRIs, MDMA and LSD interact with it.
Your Brain on Psychedelic Drugs
What is it about psychedelics that has the power to change lives for the better? The answer might lie in the unique ways that psychedelics interact with the brain.
Psychedelics and Mental Health
Psychedelic drugs appear to be extraordinarily effective in treating mental disorders: latest research results show immediate and long-lasting effects in mood disorders and addiction.
Microdosing LSD: Smart Drug or Placebo?
Microdosing LSD promises to act like a mix of Adderall and Prozac but without the side effects. Sounds too good to be true; is it? Here is an overview of what scientific proof we have as of today.
MDMA-assisted Therapy
MDMA-assisted therapy for PTSD has shown to be far more effective that any other PTSD treatment currently available. Beyond healing trauma, researchers see possible applications in couples therapy, social anxiety and end-of-life distress.